Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht.

„Da haben wir den Salat“- 5.jpg
Mit der Redewendung "Jetzt haben wir den Salat" oder "Da haben wir den Salat!" will man ausdrücken, daß eine Situation unangenehm ist und man jetzt in einem Schlamassel, also einer miserablen Lage, steckt.

Warum man dabei sprichwörtlich von Salat und nicht etwa von den Nudeln spricht, ist ganz einfach: Ein Salat besteht aus vielen Zutaten, die durcheinander gemischt sind. Also sozusagen einem großen, bunten Chaos.
 
„Auf großem Fuß leben“
Bedeutung:

Einen aufwändigen, teuren und verschwenderischen Lebensstil pflegen.

Herkunft:
- 5.jpgWer sprichwörtlich auf großem Fuß lebt, der hat jede Menge Geld, das er verprassen kann. Genau wie der Graf von Anjou, der im Mittelalter in Frankreich lebte. Graf von Anjou war ein sehr reicher und höchst angesehener Mann. Allerdings hatte er ein riesengroßes Problem: eine häßliche, dicke Geschwulst am Fuß.
Deshalb paßten ihm die vornehmen Schuhe der damaligen Zeit nicht - und er beauftragte kurzerhand einen Schuster, ihm große, schnabelförmige Schuhe anzufertigen. Darin konnte er seine riesigen Füße wunderbar verstecken.
Da der Graf von Anjou ein so bekannter und geehrter Mann war, schenkten seine Mitbürger der neuen Mode ihre volle Aufmerksamkeit und wollten ebenso lange Schuhe haben wie er. Doch nur die reichen Leute konnten sich die großen Treter leisten - und deshalb auf großem Fuß leben.
 
„Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“
Bedeutung:

Generell verwendet man die Redewendung, wenn ein Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist. Das merkt man an die ersten Leute, die aufgeben, anstatt zu versuchen, die Unternehmung zu retten.

Herkunft:
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Was die Redewendung bedeutet, kann man sich bereits denken. Es geht nämlich nur indirekt darum, Menschen als Ratten zu beschimpfen. Vielmehr waren früher auf Segelschiffen immer auch ungewollt die kleinen, lästigen Nager mit an Bord. Und laut einem Seemannsglauben waren die Ratten die Ersten, die einen drohenden Schiffsuntergang witterten und schleunigst vom Boot flüchteten.
 
„Alles im grünen Bereich“
Bedeutung:

Es ist alles in Ordnung, alles läuft nach Plan und funktioniert prima - es ist also sprichwörtlich alles im "grünen Bereich".

Herkunft:
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Einen grünen Bereich gibt es oft bei Automaten und Kontrollgeräten. Wenn ein grünes Lämpchen leuchtet, wird signalisiert, daß alles in Ordnung ist. Ein roter Bereich dagegen zeigt eine Gefahr. Wie zum Beispiel beim Auto, wenn bald das Benzin alle ist. Dann schlägt der Tankzeiger in den roten Bereich aus.
Genau so ist es auch bei Geräten in Betrieben: Ein roter Bereich zeigt, daß etwas nicht so funktioniert, wie es sollte. Leuchten aber grüne Lämpchen oder befindet sich der Zeiger der Kontrolle im grünen Bereich, dann läuft alles reibungslos. Der grüne Bereich ist also der normale Bereich; rot hingegen ist immer eine Warnfarbe - genau wie bei einer Ampel.
 
„Die Löffel spitzen“
Bedeutung:

Wenn jemand "die Löffel spitzt", dann ist er "ganz Ohr", und "sperrt seine Lauscher auf". Er hört gut zu, was sein Gegenüber zu sagen hat.

Herkunft:
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Um eine Erklärung für diese Redewendung zu finden, müssen wir einen Ausflug in die Welt der Jäger machen. Jäger verwenden viele Ausdrücke, die bei der Jagd seit Jahrhunderten in Gebrauch sind. So begrüßen sich zwei Jäger in der Regel nicht mit "Hallo, wie geht's denn so?", sondern mit dem traditionellen "Waidmanns Heil!". Dem Waidmann - also dem Jäger - wird auf diese Weise Gesundheit und Erfolg bei der Jagd gewünscht.
Und nun zu den Löffeln, die keine sind. Jäger haben für Begriffe aus der Jagd besondere Bezeichnungen. So nennen sie die Ohren von Hasen und Kaninchen "Löffel". Wer also "die Löffel spitzt", der lauscht aufmerksam wie ein Hase mit aufgestellten Ohren.
 
„Sich pudelwohl fühlen“
Bedeutung:

Wer sich "pudelwohl fühlt", hat keinen Grund zur Klage: Er fühlt sich nämlich so richtig wohl.

Herkunft:
- 2.jpg"Pudel", was eine bestimmte Art von Hund bezeichnet, der für seine Gesundheit und sein glänzendes Fell bekannt ist. Der Pudel hat seinen Namen, weil er das Wasser liebt. Früher wurde er besonders in der Wasserjagd eingesetzt. Er hat seinen Namen vom "pudeln", was umgangssprachlich so viel bedeutet wie "im Wasser plantschen". Im „Moselfränkischen“ bedeutet das Wort „Puddel“ so viel wie „Pfütze“.
Die Liebe des Pudels zum Wasser kommt noch in einer weiteren Redewendung zum Ausdruck: Man kann auch "pudelnass" sein, also platschnass. Diese Eigenschaft verhalf dem Pudel übrigens auch zu seiner inzwischen typischen Schur: Da er viel im Wasser war, mußte das Fell geschoren werden, da es sonst zu langsam trocknen würde.
 
„Seinen Friedrich Wilhelm unter etwas setzen“
Bedeutung:

Etwas unterschreiben.
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Herkunft:
Deutschland war eine lange Zeit keine eigenständige Nation. Das heutige Deutschland bestand aus etlichen Königreichen, Fürstentümern und Freien Städten. So gab es zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert in Preußen, Sachsen und anderen deutschen Staaten eine große Anzahl von Regenten, die den Namen „Friedrich Wilhelm“ trugen. Die Unterzeichnung von Urkunden und Verträgen mit diesem Namenszug wurde so allmählich zu einem Synonym für die Unterschrift überhaupt, wobei sich natürlich auch Scherz, Spott und Ironie mit der Verwendung dieser Redewendung verbinden.
 
„Die Spitze des Eisbergs“
Bedeutung:

„Die Spitze des Eisbergs“ ist nur ein kleiner, sichtbarer Teil des gesamten, negativen Ganzen.

Herkunft:
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Der sichtbare Teil eines Eisbergs über Wasser macht nur einen Bruchteil der tatsächlichen Masse des Eisriesens aus. Dessen größter Teil liegt verborgen unter der Meeresoberfläche. 'Die Spitze des Eisbergs' ist somit redensartlich nur ein kleiner Teil des großen Ganzen, der auf den ersten Blick zu sehen ist. Abseits des Sichtbaren verbirgt sich ein noch viel größerer Bereich.
Vor allem in der Politik wird diese Redewendung häufig genutzt. Wenn zum Beispiel eine Ölkatastrophe erste Opfer unter den Meeresbewohnern fordert, dann ist das nur 'die Spitze des Eisbergs'. Denn das auslaufende Öl kann langfristig weitreichende Konsequenzen haben: Verschmutzung von Lebensraum oder Aussterben bestimmter Tier- und Pflanzenarten. Erste verendete Meeresvögel sind also vermutlich nur der Anfang einer viel größeren Katastrophe und somit auch nur 'die Spitze des Eisbergs'.
 
„Mit Kanonen auf Spatzen schießen“
Bedeutung:

Die Redewendung "Mit Kanonen auf Spatzen schießen" verwendet man, wenn jemand aufgrund eines Vorfalls überreagiert. Unverhältnismäßig harten Maßnahmen sind die Konsequenzen auf Kleinigkeiten.

Herkunft:
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Um die Redensart zu verstehen, muß man sich die Situation bildlich vorstellen. Der Spatz - auch Haussperling genannt – sucht die Nähe des Menschen. Er wird daher von vielen Leuten als frech und lästig empfunden und wurde lange Zeit bekämpft. Wer jedoch versuchte, den kleinen Piepmatz mit Kanonen loszuwerden, fuhr in der Tat unverhältnismäßige Geschütze auf. Zwar dürfte der Knall einer Kanone sämtliche Vögel im Umkreis aufschrecken lassen. Mit einer Waffe, die zur Zerstörung ganzer Häuser und Schiffe eingesetzt wurde, gegen einen kleinen Spatz vorzugehen, ist jedoch zweifellos übertrieben. Menschen, die im übertragenen Sinn mit Kanonen auf Spatzen schießen, werden deshalb häufig belächelt, weil ihnen das richtige Maß fehlt. Man sollte also immer angemessene Mittel verwenden, um sein Ziel zu erreichen.